Entkalker
Entkalker, vielfach auch Kalklöser oder Antikalkmittel genannt, sind chemische Mittel zum Entfernen von Kalkablagerungen. Mit Kalklösern können Sie zum Beispiel Kaffeemaschinen, Wasserkocher oder Armaturen von Kalk befreien. In Supermärkten und Drogerien sind verschiedenste Kalklöser unter anderem als Granulat oder in Sprühflaschen erhältlich. Allerdings sind nicht alle Kalklöser für alle Einsatzzwecke geeignet. Zitronensäure und Essig können eine günstige und umweltschonende Alternative zu teuren Entkalkern sein.
Wie wirken Entkalker gegen Kalk?
Entkalker lösen Kalk durch ihre enthaltenen Säuren. Kalkablagerungen bestehen neben einem geringen Anteil an Magnesiumverbindungen überwiegend aus Calciumcarbonat (CaCO3). Das Calciumcarbonat bildet sich besonders rasch, wenn kalkhaltiges Wasser erhitzt wird. Calciumcarbonat ist in Wasser nur sehr schwer löslich. Bei Kontakt mit Säure wird das Calciumcarbonat in sehr gut lösliche Verbindungen wie zum Beispiel Calciumacetat (Kontakt mit Essigsäure) oder einen Calcium-Dicitrato-Komplex (Kontakt mit Zitronensäure) „umgewandelt“. Neben Essig bzw. Essigsäure und Zitronensäure wird in Entkalkern auch Amidosulfonsäure und Phosphorsäure eingesetzt.
Fertige Kalklöser aus dem Supermarkt enthalten neben den eigentlichen Säuren auch Hilfsstoffe, die die Haftung des Kalklösers auf dem Kalk verbessern oder die Oberflächen nach dem Entkalken mit einem wasserabweisenden Film überziehen.
Entkalker – sind sie für alle Oberflächen und Geräte geeignet?
Generell ist Essig bzw. Essigsäure wegen möglicher Geschmacksbeeinträchtigungen und des unangenehmen Geruchs als Entkalker für Wasserkocher und Kaffeemaschinen weniger geeignet.
Zitronensäure sollte nur zum Kaltentkalken bis ca. 40 °C Wassertemperatur verwendet werden, da sich bei höheren Temperaturen schwer lösliches Calciumcitrat bilden kann. Einige Oberflächen wie Marmor, Aluminium, Emaille, oder säureempfindliche Fliesen und Kacheln werden durch Säuren angegriffen. Deshalb sollten Sie Entkalker immer erst an wenig sichtbaren Stellen ausprobieren. Beim Entkalken von Wasserkochern, Kochtöpfen, Kaffeemaschinen etc. sollten Sie darauf achten, dass die Kalklöser für den Kontakt mit Lebensmitteln bzw. Trinkwasser zugelassen sind. Viele Kalklöser für Armaturen oder Badezimmer sind aufgrund gesundheitsgefährdender Zusatzstoffe nicht für Wasserkocher und andere Küchengeräte geeignet.
Wie sollten Sie Entkalker anwenden?
Entkalker sollen Sie immer genau nach den Dosierungsanleitungen auf der Produktverpackung anwenden. Hersteller von Kaffee- oder Waschmaschinen empfehlen für ihre Geräte außerdem oft nur bestimmte Kalklöser, da die Geräte sonst Schaden nehmen könnten.
Essigessenz und Zitronensäure sollten vor dem Entkalken mit Wasser verdünnt werden. Bei Essigessenz sollten Sie zum Beispiel zu 1 Teil Essigessenz 4 Teile Wasser geben. Kalklöser können Sie zum Entkalken von Oberflächen einfach auf einen Lappen oder Schwamm geben.
Entkalker lösen hartnäckige Verkalkungen besser, wenn Sie die Mittel bzw. Säuren für ca. 15 – 30 Minuten einwirken lassen. Entkalkergranulat wird meistens einfach in Wasser aufgelöst. Ein guter Trick um Perlatoren an Wasserhähnen zu entkalken, ist die Verwendung eines mit Kalklöser gefüllten Kondoms. Dieses wird einfach für ca. 30 Minuten über den Strahlregler gezogen. Danach sollten sich die Verkalkungen gelöst haben.
Generell sollten Sie Oberflächen, Küchengeräte und Perlatoren nach dem Entkalken gut mit Wasser spülen. Beim Umgang mit Entkalkern ist das Tragen von Handschuhen und Schutzbrille zu empfehlen.