Wasserhärte
Die Wasserhärte ist entscheidend für die Geschwindigkeit und den Grad an Verkalkung in zum Beispiel Ihren Wasserkochern, Kaffee- oder Waschmaschinen. Bei hartem Wasser steigt außerdem der Verbrauch an Waschmittel. Sehr weiches Wasser kann dagegen unter anderem bei Kupferleitungen zu Problemen führen.
In welche Härtegrade wird die Wasserhärte eingeteilt? Was sagen diese aus?
Seit einer Gesetzesänderung im Frühjahr 2007 sind die Wasserwerke in Deutschland verpflichtet, die Wasserhärte mindestens in den standardisierten Härtegraden „weich“, „mittel“ und „hart“ zu kommunizieren. Dieser Einteilung liegt der Gehalt an Calciumcarbonat (CaCO3) in Millimol pro Liter Wasser zugrunde. So enthält zum Beispiel hartes Wasser per Definition mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter.
Calciumcarbonat besteht aus Calcium (Kalk), Kohlenstoff und Sauerstoff. Calcium ist oft der wichtigste Härtebildner im Wasser. Allerdings wird die Wasserhärte zu ca. 15 – 30 % auch von Magnesiumverbindungen beeinflusst.1 Deshalb besitzt die genannte stark standardisierte Einteilung nur eine bedingte Aussagekraft für die Wasserhärte.
Eine bessere Aussagekraft bietet die Gesamthärte, welche auch Magnesiumverbindungen erfasst. Als Skala für die Gesamthärte ist die Einteilung in Grad Deutscher Härte (°dH) gebräuchlich. Ab 14 °dH gilt Wasser als hart, mittelhartes Wasser entspricht 8,4 – 14 °dH und weiches Wasser hat weniger als 8,4 °dH.
Weiches oder hartes Wasser – praktischer Einfluss der Wasserhärte auf Ihren Haushalt
Die Wasserhärte hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Kalkbildung in zum Beispiel Kaffeemaschinen oder Wasserkochern. Bei hartem Wasser müssen die Geräte wesentlich öfter entkalkt werden. Auch die nötige Menge an Waschmittel steigt mit zunehmenden Härtegrad des Wasserst stark an.
Der Kalk in hartem Wasser wird besonders zum Problem, wenn Wasser erhitzt wird. Durch den Temperaturanstieg kommt es zur Ablagerung (Ausfällung) von Kalk in Rohren oder an Heizelementen.
Gesundheitsgefahren drohen beim Trinken von hartem Wasser nicht. Sehr weiches Wasser mit einem niedrigen pH-Wert kann dagegen Schwermetalle wie Kupfer aus Rohrleitungen oder Armaturen lösen. Deshalb kann besonders für Betreiber eigener Brunnen ein professioneller Wassertest sinnvoll sein.
Schadstoffe und Belastungen im Trinkwasser
Bedenken Sie, dass die Wasserqualität Ihres Trinkwassers unabhängig vom Härtegrad entscheidend für Ihre Gesundheit ist. Die einwandfreie Qualität des Wassers fällt in Deutschland nur bis zum Hausanschluss in den Verantwortungsbereich des Wasserversorgers. Daüber hinaus muss der Eigentümer bzw. Vermieter für gesundes Leitungswasser sorgen.
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Wie wird die Wasserhärte gemessen?
Die gebräuchlichste Methode zur Bestimmung der Gesamt-Wasserhärte ist die komplexometrische Titration. Dabei werden zunächst 100 ml Wasser mit 2 ml einer Ammoniaklösung, einem pH-Puffer und einem Farbindikator gemischt. Der Farbindikator nimmt in Anwesenheit von positiv geladenen Calcium- und Magnesiumionen (Härtebildner) eine rote Färbung an. Die Härte des Wassers wird nun durch die schrittweise Zugabe von Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) bis zu einem Farbumschlag des Indikators bestimmt. Wenn zum Beispiel bis zu einem Farbumschlag 1 ml EDTA verbraucht wird, liegt nach einer standardisierten Skala eine Wasserhärte von 5,6 °dH vor.
Soll die Wasserhärte nur bezogen auf die gelösten Calciumionen bestimmt werden, wird die oben beschriebene Methode bei einem pH-Wert von 8 durchgeführt. Bei diesem pH-Wert können Magnesiumionen mit EDTA noch keine stabile Verbindung bilden.
Andere Methoden zur Bestimmung der Wasserhärte sind die Messung des Salzsäure-Bindungs-Vermögens (SBV) und die Fällungs-Titration.
1 Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., „Neue Härtebereiche für Trinkwasser 2007“: https://www.dvgw.de/wasser/wasserwerk-aufbereitung/wasserhaerte/